Südseefeeling & Touristen-Rushhour
- Petra Gruber-Bader
- 20. Dez. 2017
- 4 Min. Lesezeit
Koh Lipe, die südlichste Insel Thailands ist Teil des Meeresnationalparks Tarutao und dessen einzige vollständige für Touristen erschlossene Insel.

Noch vor gar nicht so langer Zeit soll Koh Lipe ein Geheimtipp unter Backpackern gewesen sein, allerdings scheint diese Insel die rasanteste Touristische Entwicklung aller thailändischen Inseln durchgemacht zu haben.
Tatsächlich gab es um die Jahrtausendwende nur sechs einfache Holzbungalows ohne Strom, heute gibts unzählige Resorts, 24 Stunden Strom, Wifi überall (Anmerkung: die Hotels bieten oft Free Wifi, das unserer Erfahrung allerdings mehr schlecht als Recht funktioniert, auf der Insel allerdings kann man allerdings thailändische SIM-Karten kaufen) und die einst ansässigen Seenomaden und Fischer sind zu Shopbetreibern und Restaurantbesitzern mutiert.
Aber es passiert hier auch ein Umdenken - Müll, der unweigerlich mit dem steigenden Tourismus einhergeht, wird durch sogenannte Trashheros gesammelt um die Insel wieder sauberer zu bekommen.
Hinkommen:
Im Vorfeld haben wir lange darüber nachgedacht ob wir uns „Koh Lipe“ antun sollen. Die Anreise: Die Insel ist ausschließlich per Boot erreichbar. 1,5h ab Langkawi (von Malaysia aus)– sowie auch von allen anderen thailändischen Inseln und Festland, erreichbar – kann die Überfahrt bei höherem Wellengang und geschlossenem Fähr-Boot schon etwas abenteuerlich sein (Speib-Sackerl sind am Boot erhältlich *lach*)
Einen guten Überblick über die Anreisemöglichkeiten bietet auch (für gesamt Thailand) das Portal 12Go.asia oder kohlipe.net das wir immer wieder gerne für Gesamt-Thailand nutzen.
Im Internet sind auch unterschiedliche Touranbieter zu finden die Gesamt-Transfers anbieten.
Wir haben die Anreise von Penang aus angetreten und die Fähr-Tickets direkt gebucht:
Die Anreise MUSS per Boot erfolgen. Auf Langkawi gibt es 2 Fähr-Terminals die Transfers nach Koh Lipe durchführen.
Kuah Jetty: Wird oft als Umstiegspunkt für die Fährverbindung Penang-> Langkawi->Koh Lipe verwendet
Telaga Harbour: Dieser Fährterminal eignet sich vor allem bei vorheriger Anreise mit dem Flugzeug. Der Flughafen ist ca. 20 Minuten von Telaga entfernt.
Achtung: Check-In ist mindestens 45 Minuten vorher – sonst wird man nicht mitgenommen
Ankommen:
Abenteuerlich ist auch die Ankunft: Von der Fähre aus steigt man in Longtail-Boote um, mit denen man dann entweder am Pattaya oder Sunrise-Beach anstrandet (es gibt hier keinen Steg, man steigt ins Wasser aus – daher empfehlen wir entsprechende Kleidung). In einigen Reiseblogs haben wir gelesen dass für die Longtail-Boote nochmals extra zu bezahlen ist. Bei uns war dies nicht so – kann aber möglicherweise an der Vorsaison-Anreise oder dem im Voraus gebuchten Ticket liegen.
Immer gleich scheint allerdings das Einreise-Prozedere zu sein. Bereits in Malaysia haben wir nach der Ausreise aus Malaysia unsere Pässe an die Mitarbeiter des Fährunternehmens abgegeben. Auf Koh Lipe angekommen wird dann mir großem Tamtam jeder aufgerufen (meist mit Land und Vornamen) um seinen Pass wieder entgegen zu nehmen und zum Immigration-Schalter Thailands zu gehen. 200 Baht sind danach fällig um einen National-Park-Gebühr zu bezahlen (wir hatten keine Baht bei uns und haben 30 Ringgit pro Person bezahlt)
Wenn man eine Hotel/Resort-Unterkunft gebucht hat wird man meist abgeholt – sonst stehen Taxis (Mopeds mit Beiwagen) für günstiges Geld zu Verfügung.
Und dann, erst einmal angekommen – taucht man ein in die Welt von Koh Lipe.
Herumkommen:
Die Insel ist klein, ins ca. 15 Minuten ist man zu Fuß von der einen Seite auf der anderen. Es werden keine Mopeds & Autos vermietet – wer seine Sandalen schonen möchte fährt mit den Beiwagen-Moped-Taxis.
Strände:
Koh Lipe hat drei Hauptstrände sowie einige weitere kleine Badebuchten. Am größten und belebtesten ist der Pattaya Beach im Süden der kleinen Insel. Der Strand ist blendend weiß, der Sand hat die Konsistenz von Mehl, das extrem klare Wasser schimmert türkis. Wirklich!
Flach abfallend ins Meer eignet sich dieser Strand besonders für Kinder zum Planschen und Spielen. Allerdings liegen Dutzende Longtailboote am Strand, schließlich kommen hier die Fähren an und starten die Ausflugsboote. Deshalb knattert es tagsüber laut, und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Am westlichen Ende (zB. beim Sita Beach Resort) wird es etwas ruhiger,
Spätnachmittags stellen Restaurants und Bars Tische in den Sand. Der Pattaya Beach ist der Strand von Koh Lipe, an dem abends gegessen und flaniert wird.
Im Osten befindet sich der Sunrise-Beach der beim Mountain-View Resort eines der wohl am meisten fotografierten Postkarten-Motive endet – eine kleine Landzunge mit Blick auf Koh Adang und türkises Meer.
Der Sunrise-Beach ist nicht ganz so belebt, allerdings parken auch hier viele der Longtail-Boote die frühmorgens zu Touren aufbrechen. Kleine günstige Anlagen reihen sich an neu gebauten Resorts. Einige Beachbars haben hier Abends geöffnet.
Am Sunset-Beach soll es wohl die schönsten Sonnenuntergänge zu bestaunen geben – da waren wir aber meist in einer der Happy-Hour-Bars :-p.
Koh Lipe Walking Street:
Vom Pattaya Beach zweigt die Walking Street ab. Hier finden sich unzählige Restaurants, Bars, Pancakeshops, Minimärkte und größere Supermärkte wie Seven Eleven, Tauchschulen, Reisebüros, Massagesalons, günstige Unterkünfte und 3 Geldautomaten.
Einige Straßen zweigen von der Walking Street ab, die ebenfalls Restaurants und andere Geschäfte bieten – Preise zu vergleichen lohnt sich, da es in den Nebenstraßen günstiger ist. Oftmals ist auch Seven Eleven teurer als die kleinen Minimarkets in der Umgebung.
Abends, wenn sich die Walking Street zu füllen beginnt merkt man erst wie viele Leute sich eigentlich auf der Insel befinden – besonders wenn die Hauptsaison beginnt kann hier schon dichtes Gedränge herrschen
Was macht man dann denn so auf dem kleinen Eiland?
Nehmt Euch ein gutes Buch mit, steckt die Füße in den feinen Sand oder erforscht die Unterwasser-Welt (per Bootsausflug oder direkt vom Strand aus).
Oder – ein Highlight dass auch wir zum ersten Mal gesehen haben – macht Disco mit dem Plankton im Meer.
In der südlichen Andamanensee trifft man nachts auf fluoreszierendes Plankton – als kleine winzige blaue Punkte an den Strand angespült zeigt es beim Schwimmen im nächtlichen Meer (hierfür werden Touren angeboten) sein ganzes Können: sobald man sich im Wasser bewegt wird um einen herum alles erleuchtet – einfach gigantisch.
Lohnt sich Koh Lipe denn überhaupt?
Wir sagen ja, denn ganz ehrlich, Koh Lipe wird nicht ohne Grund als „die Malediven Thailands“ bezeichnet.
Puderweiße Sandstrände, türkisblaues kristallklares Meer, (in der Vorsaison) relaxte Atmosphäre lassen einen noch immer an die Mythen um Piraten und deren Schätze glauben.
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